Wie zuletzt 2019 waren am vergangenen Samstag die Karl-Marx-Städterinnen, in der verkürzten Corona-Saison, der erste Gegner in der neuen Spielzeit. Die hochmotivierten Damen aus Leuna hatten sich viel vorgenommen, noch als punktgleich Zweitplatzierter der „pre-Corona-Saison“ stand die Favoritenrolle fest. Leider kommt es häufig anders als erwartet und am Ende dieses Wochenendes standen die Hockeydamen aus der Saalestadt mit leeren Händen da, denn auch das zweite Punktspiel gegen Jena ging am Sonntag verloren.
Was war passiert: Spiel Eins gegen die Südsachsen entwickelt sich regelrecht zu einer Abwehrschlacht, am lauten rufen, wilden gestikulieren, jedoch immer fair. Von den Trainerbänken war klar, es wird ganz eng am Ende und der Sieger muss bis zum Schlusspfiff um die Punkte fighten. Die Sturmreihe, der in komplett blau spielenden „Leunesen“, hat sich übers ganze Spiel an der gegnerischen Torhüterin die Zähne ausgebissen und konnte trotz eines Chancenplus in der ersten Hälfte keinen Treffer erzielen. Der Halbzeitstand von 0:1 ist umso bitterer, wenn man bedenkt, dass auch die Gegnerinnen kaum Kreisszenen hatten und sich nur auf konsequentes Verteidigen versteiften. Nach Wiederbeginn zur zweiten Halbzeit blieb einmal mehr ein Pfiff im Halse des Schiedsrichtergespannes stecken und das Gastteam kam zum zweiten Treffer, der sehenswerte zwischenzeitlich Anschlusstreffer durch Helena Rehder wurde durch eine Ecke zum 1:3 Endstand egalisiert. Die letzen 10 Minuten in künstlicher Überzahl, mit 6 Feldspielerinnen, brachten nicht den erwarten Lucky Punch.
Am Sonntag waren die erfolgsverwöhnten Damen des TSV Leuna, trotz dieser harten Niederlage vom Vortag, wieder hoch fokussiert und gut gelaunt. Die Euphorie und der Wille das Spiel gegen den SCC Jena zu gewinnen, konnte man quasi in jedem Blutgefäß spüren. Das Spiel lief wie vom Trainer Stephan Reichardt vorhergesagt und man ging Ende erste Halbzeit auch durch eine Ecke mit 3:1 in Führung. Zumindest dachten dies die Damen. Alle Damen, auch die gegnerischen Spielerinnen am Anstoßpunkt. Selbst die Dame am Fenster mit Hund (die vermutlich keine Ahnung von Hockey hat). Etwas unerklärlich dann der verspätete Zeitstop und die lange Besprechungspause der Schiedsrichter, die schlussendlich auf Abstoß entschieden. Also doch kein Tor. Somit ging es mit 2:1 in die Pause und das offensiv geführte Spiel blieb spannend. Leuna führte mit 3:2 im vierten Viertel als kurz hintereinander zwei gerechtfertigte grüne Karten für Leuna das Spiel zum kippen brachten und der Gegner zwischenzeitlich auf 3:5 stellte. Der sechste Feldspieler konnte aufgrund der schwindenden Kräfte des Doppelspiel-Wochenendes nicht den erhofften Druck bringen. Somit musste Leuna noch zwei Empty-Net-Goals hinnehmen, sodass der Endstand mit 4:7 wesentlich zu hoch aus ausfiel.